USA - Kanada Tournee 2018

Dieser Sommer war ein Meilenstein in unserer Vereinsgeschichte. Unsere jungen Tänzer hatten die Ehre, fast drei Wochen lang auf einem anderen Kontinent zu tanzen. Der Verein der Takser Jungen Donauschwaben wurde vom Weltdachverband der Donauschwaben für eine Begegnungsreise in die USA und nach Kanada eingeladen.

Eine Einladung wie diese ist natürlich nicht dem Zufall zu danken. Der 27 Jahre alte Verein der Takser Jungen Donauschwaben nahm schon mehrmals an den Volkstanzfestivals des Landesrates mit großem Erfolg teil. In den Jahren 2015 und 2018 erreichten jeweils zwei von unseren Tanzgruppen die Qualifikation Gold. Der Weltdachverband der Donauschwaben sucht mithilfe vom Landesrat die gut qualifizierten donauschwäbischen Gruppen auf, von denen die Tanzgruppen in den USA und Kanada noch die alten, echten Traditionen erlernen können. So feierte der Verband auf Einladung von László Kreisz, Präsident des Landesrates und Bürgermeister von Taks/Taksony, den Abschiedsabend des Welttreffens 2016 in Taks. Hierbei lernten sich unsere Gruppen kennen und unsere Jugendtanzgruppe wurde in die Vereinigten Staaten und Kanada zu der Begegnungsreise eingeladen.

Nach fast zwei Jahren Vorbereitung kam die Gruppe am 17. August in New York an. An diesem Abend wollte natürlich keiner im Hotelzimmer bleiben. Deswegen nahmen wir an einer Stadtrundfahrt teil, um einen ersten Eindruck von New York zu gewinnen. Am nächsten Tag hatten wir die Möglichkeit, uns die Großstadt genauer anzusehen – die Takser Fahne hoben wir an vielen berühmten Stellen in die Höhe, wie z.B. auf der Fähre, welche die Freiheitsstatue entlang fuhr, auf dem Time Square, oder im 102. Stock im One World Trade Center.

Nach diesen anderthalb Tagen in New York fing unsere richtige Tournee an. Wir verbrachten in allen aufgesuchten Ortschaften zwei Nächte. Häufig durften die Tänzer bei den Familien von ortsansässigen Vereinsmitgliedern übernachten. Unsere Gastgeber führten uns immer durch ihre Städte und zeigten uns die Sehenswürdigkeiten. Anschließend führten wir in ihren Vereinsheimen unser anderthalb Stunden langes Programm auf. Den größten Bestandteil der Aufführung bildeten natürlich die ungarndeutschen Choreographien der bekannten Choreographen wie Miklós Manninger oder Joseph Wenczl, aber auch von unserer Tanzlehrerin, Anna Galambosné Schuszter. Hiermit möchten wir uns herzlich bei der Manninger Miklós Stiftung (Manninger Miklós Táncművészeti Alapítvány) bedanken, dass wir die schönen Tänze von Miklós Manninger auch auf einem anderen Kontinent aufführen durften. Die Vereine interessierten sich auch für das bunte ungarische Tanzkulturerbe, so bildete dies auch immer einen festen Bestandteil unseres Programmes.

Detroit war unsere erste Station. Die Mitglieder des Carpathia Clubs empfingen uns sehr herzlich. Sie zeigten uns die Stadt, welche eine große Überraschung für uns war, denn Detroit hat immer noch einen relativ negativen Ruf. Die Situation hat sich allerdings in den letzten Jahren positiv entwickelt, wie unsere Gastgeber uns zeigten und erklärten.

An unserem nächsten Halt erwarteten uns die Mitglieder von gleich zwei donauschwäbischen Vereine, die Vereinigung der Donauschwaben und die American Aid Society of German Descendants in Chicago. Hier hatten wir die Ehre nicht nur vor den Vereinsmitgliedern, sondern auch im Hofbrauhaus von Chicago, vor einem breiteren Publikum aufzutreten. Die Stimmung war hervorragend und sehr heimisch – wir fühlten uns wie in Bayern. Die zwei Vereine organisierten auch eine sehr schöne und spannende Bootsfahrt auf dem Michigan See und auf dem Chicago River für uns.

Die Strecke zu der nächsten Station, nach Milwaukee, war eine von den Kürzesten. Hier hatten wir die Möglichkeit das berühmte Harley Davidson Museum zu besichtigen. Nach unserem Auftritt verbrachten wir einen tollen Abend mit guter Stimmung auf dem Schwabenhof der Milwaukee Donauschwaben.

Danach fuhren wir Richtung Süden, nach St. Louis. Das konnte man auch an der Temperatur merken. In Milwaukee mussten wir noch Jacken tragen, weil es relativ kalt war. Im Donau Park in St. Louis konnten wir es wegen dem schönen Wetter in unseren langen Hosen kaum aushalten Die Hitze konnte tat unsere gute Laune aber keinen  Abbruch. Unsere Gastgeber aus St. Louis organisierten eine „Pool-Party“, auch damit wir uns ein bisschen abkühlen konnten.

Unser Weg führte nach Cincinnati weiter. Die Vereinsmitglieder wussten aus eigener Erfahrung ganz genau, was man nach 10 Tagen Tournee wirklich braucht – sich ein bisschen auszuruhen. Hier besuchten wir also kurz die Stadt und danach konnten wir den Nachmittag an einem Pool verbringen, und das tat der ganzen Gruppe gut.

Unsere letzte Station in den USA war Cleveland, ganz nah an der kanadischen Grenze. Hier empfing man uns als gute Bekannte, da die Jugendtanzgruppe von Cleveland letztes Jahr uns in Taks besuchte. In der Nähe der Stadt liegt eine Region mit amischer Bevölkerung. Dort besuchten wir ein Museum und eine Milchfabrik.

Unsere Tournee endete mit der Teilnahme am Landestreffen der Donauschwaben USA und Kanada, das dieses Jahr in Kitchener, Kanada veranstaltet wurde. Es war sehr schön zu erleben, was für eine liebvolle und freundliche Atmosphäre dort herrschte. Unsere jungen Freunde, die wir auf der Reise kennenlernten, waren alle dabei und schauten unser Programm genauso begeistert zu, wie beim ersten Mal. Mit ihnen noch einmal zusammen zu feiern, war ein perfekter Abschluss.

Sehr viele Personen trugen dazu bei, dass diese Reise verwirklicht werden konnte. Wir möchten uns bei Stefan Ihas, Präsident und Robert Filippi, Vizepräsident (USA) des Weltdachverbandes für die Einladung recht herzlich bedanken. Die donauschwäbischen Vereine gaben sich auch viel Mühe, unseren Aufenthalt in den USA so schön und unvergesslich zu machen: Carpathia Club, Detroit (MI) – Präsidentin: Karin Schwalbe, Vereinigung der Donauschwaben - Präsidentin Marianne Strumberger und American Aid Society of German Descendants – Präsident: Robert Lengfelder, Chicago (IL), Milwaukee Donauschwaben, Milwaukee (WI) – Präsidentin: MaryAnn MacGillis, Deutscher Kulturverein, St. Louis (MO) – Präsidentin: Monika Lorenz, Verein der Donauschwaben, Cincinnati (OH) – Präsident: Ed Tullius, D-A Kulturzentrum der Donauschwaben, Cleveland (OH) – Präsidentin: Margot Maurer.

Tanzen geht ja nur mit Musik. Wir möchten uns auch bei der Heimattöne Kapelle bedanken, dass sie bei den langen Proben und auch bei den Auftritten für die tolle Musikbegleitung gesorgt haben. Die Mitglieder der Kapelle auf der Reise waren Nándor Berendi (Akkordeon, Leiter der Kapelle), Gergely Enyedi (Klarinette), András Gröschl (Gitarre), Csaba Lencz (Tuba) und Gergely Török (Trompete).

So eine lange Reise zu verwirklichen ist auch finanziell nicht einfach. Wir sind  der Selbstverwaltung von Taks/Taksony sehr dankbar, dass sie uns mit 4 Millionen Forint unterstützt hat. Für die fachliche Arbeit wollen wir ein großes Dankeschön an unsere Tanzlehrerin, Anna Galambosné Schuszter aussprechen. Im Hintergrund half Adrienn Heil, Stellvertreterin unseres Vereins, auch sehr viel.  Auch für Ihre Arbeit sind wir sehr dankbar. Wir möchten uns auch bei den Eltern und nicht zuletzt auch bei unseren Tänzerinnen und Tänzern bedanken, denn ohne ihre Ausdauer und Begeisterung hätten wir dieses schöne Programm nicht ins Leben rufen können.

Sicher wird dieses Erlebnis ein Leben lang in unserer Erinnerung bleiben. Wir hoffen, dass diese Reise ein gutes Vorbild für unsere jungen Tänzerinnen und Tänzer war. Denn wir sahen, wie motiviert die junge Generation in den USA und Kanada war, unsere donauschwäbischen Traditionen zu pflegen und weiter zu geben. Genau das ist auch unser Ziel: die junge Generation zu motivieren und das Erbe unserer Ahnen weiterzugeben. Diese Reise gab uns einen großen Schwung dazu, der uns in Zukunft sicher helfen wird. Vielen Dank nochmal für alles!

 

Berta Bakó

Organisatorin der Reise und Stellvertreterin des Vereins der Takser Jungen Donauschwaben

 

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